Nur einen Tag nach dem Bund legt Nordrhein-Westfalen als bisher einziges Bundesland ein eigenes Importkonzept für Wasserstoff vor. Beide Papiere senden ein klares Signal an den internationalen Markt: Deutschland baut starke Handelspartnerschaften auf, um seinen wachsenden Bedarf zu decken.

90 Prozent seines Wasserstoffs muss Nordrhein-Westfalen künftig importieren. Das geht aus aktuellen Berechnungen hervor. Demnach wird der Bedarf im Land langfristig zwischen 127 und 177 Terawattstunden pro Jahr ausmachen. Die lokale Produktion von grünem Wasserstoff kann diese Nachfrage aber nur zu einem geringen Teil decken. Erneuerbare Energien sind in Nordrhein-Westfalen schlicht nicht in der erforderlichen Größenordnung verfügbar. Schon im Jahr 2030 rechnet die Landesregierung daher mit einem Importbedarf von 14 bis 27 Terawattstunden aus dem Ausland.

Lokale Unternehmen und globale Lieferanten im Fokus

Mit dem NRW-Importkonzept verfolgt die Landesregierung zwei Ziele. Erstens soll gegenüber lokalen Unternehmen die ausreichende Verfügbarkeit von Wasserstoff sichergestellt werden. Zweitens gilt es im Hinblick auf internationale Wasserstoff-Lieferanten, Nordrhein-Westfalen als attraktiven, wachsenden Markt zu positionieren. Denn der Umbau der energieintensiven Industrie hin zur Klimaneutralität benötigt große Mengen des Energieträgers. Als Deutschlands größter Stahl-, Chemie- und Kraftwerksstandort geht Nordrhein-Westfalen diese Herausforderung proaktiv an: Das Importkonzept soll Wasserstoff und seine Derivate rechtzeitig, nachhaltig und sicher im Land verfügbar machen.

Die Wasserstoffwirtschaft mag noch in vielen Bereichen am Anfang stehen, aber sie wird die fossile Öl- und Gaswirtschaft am Ende ablösen. Ich bin überzeugt, dass dieses kleine Element uns revolutionäre Möglichkeiten bieten wird.

Mona Neubaur, Wirtschafts- und Klimaschutzministerin

Bundes-Importstrategie soll Klimaziele sichern

Auch die Bundesregierung hat in ihrer Importstrategie klargemacht, dass Deutschland beim Wasserstoff auf Partner setzen muss. Nach ihren Berechnungen müssen im Jahr 2030 zwischen 50 und 70 Prozent des bundesweiten Bedarfs über Auslandsimporte abgedeckt werden – Tendenz steigend. Die Importstrategie soll daher die zuverlässige, stabile und nachhaltige Versorgung mit Wasserstoff sicherstellen, um die Dekarbonisierung der deutschen Wirtschaft zu gewährleisten und die nationalen Klimaschutzziele einzuhalten.

Wasserstoff-Importkonzept NRW

Das komplette Papier als PDF-Datei zum Herunterladen.

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9-Punkte-Papier: Weitere H2-Initiative

Ergänzend zum Importkonzept hat die Landesregierung einen Neun-Punkte-Plan für den schnellen Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft vorgelegt.  Weiter Infos und Hintergründe finden Sie auf der Website des MWIKE.

zur Meldung

Wasserstoff-Importstrategie des Bundes

„Bundeskabinett beschließt Importstrategie für Wasserstoff und Wasserstoffderivate“.

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